Quententechnologie kann eine wichtige Rolle beim bevorstehenden Aufbau der 6G-Netze spielen. O2 Telefónica arbeitet derzeit am Einsatz der Quantentechnologien in der AWS-Cloud, um Mobilfunknetze effizienter und sicherer zu machen.
Quantentechnologie für 6G
Der Startschuss von 6G liegt noch einige Jahre entfernt. Es gibt bis dahin aber auch noch einiges zu tun, beispielsweise die Etablierung von Quantentechnologie im Bereich der Mobilfunknetze. Dies kann eine große Hilfe unter anderem bei der Planung sein. So können Quantencomputer beispielsweise dabei helfen, die Infrastruktur von Telekommunikationsnetzen zu optimieren.
Die Berechnung der idealen Standorte für ein Mobilfunknetz ist eine extrem komplexe Aufgabe, die aktuelle Rechnersysteme nicht effizient lösen können. Es müssen Milliarden potenzieller Konfigurationen berechnet und hierbei zahlreiche Variablen wie Frequenzbereiche, geografische Hindernisse wie Hochhäuser oder Bäume und mögliche Interferenzen zwischen Mobilfunkstandorten berücksichtigt werden. Hier kommt die Quantentechnologie ins Spiel.
Auch für mehr Sicherheit können sie sorgen, indem quantenresistente Verschlüsselungstechniken zum Einsatz kommen. So sollen Mobilfunknetze auch bei künftigen Fortschritten der Entschlüsselungsmöglichkeiten widerstandsfähig bleiben. „Quantentechnologien haben das Potenzial, Telekommunikationsnetze zu transformieren, die Sicherheit zu erhöhen, die Infrastruktur zu optimieren und neue technologische Möglichkeiten zu erschließen“, sagt Matt Rehder, Vice President Core Networks bei AWS.
Erste Pilotprojekte
O2 Telefónica wendet im Rahmen der Forschung erstmals Quantentechnologien an. Der Telekommunikationsanbieter untersucht gemeinsam mit Telefónica SA, Amazon Web Services (AWS), Telefónica Tech und der Polytechnischen Universität Madrid (UPM) die Anwendung der modernen Technologie im Bereich der Mobilfunknetze. Es handelt sich hierbei um das erste koordinierte Projekt weltweit, um mehrere Quantentechnologien in einer Cloud-Umgebung wie dem eigenen 5G Cloud Core zu testen.
Unter anderem soll im Rahmen des Projekts berechnet werden, wie eine optimale Platzierung der Mobilunkmasten von O2 Telefónica in München aussehen würde. Hierfür kommt ein über Amazon Bracket zugänglicher Quantencomputer in Bosten in den USA zum Einsatz, der ausreichend Kapazität für diese komplexe Aufgabe bereitstellen kann.