Unterschiede 5G zu 6G
Was macht Generation 6 anders?
Der LTE-Nachfolger ist noch keine 5 Jahre am Markt, doch in den Medien ist bereits häufig von der nächsten Generation die Rede – von 6G. Doch was soll der kommende Standard mehr bieten bzw. worin liegen die Unterschiede zu 5G?
5G vs. 6G vs. LTE
Ganz genau lässt sich zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht sagen, wo sämtliche Unterschiede im Details liegen werden. Das liegt daran, dass selbst die Forschung an 6G noch ganz in den Anfängen steckt und man frühestens 2028 von der ITU mit einem ersten offiziellen Standard rechnen kann. Erst dann wären konkrete Aussagen möglich. Dennoch gibt es bereits einige Punkte, die mehr oder weniger schon klar sind:
6G wird abermals deutlich leistungsstärker. Um den Faktor 50-100 ist realistisch. Experten rechnen mit einem Sprung auf gut 1000 GBit/s. Zum Vergleich: 5G könnte es in Zukunft in der Spitze mal auf 10-20 GBit bringen und LTE schafft aktuell maximal 1 GBit. Dass aber auch nur an in ganz wenig Regionen – üblich sind 300 – 500 MBit (0,3-0,5 GBit). Auch die Pingzeiten sollen nochmals deutlich sinken. Waren bei LTE noch 20-50 Millisekunden üblich, brachte 5G eine Verbesserung auf 5-15 ms (in der Praxis) – technisch sollen bald 1-5 ms möglich sein. 6G soll hingegen die Reaktionszeit nochmals erheblich reduzieren auf ca. 0,1 Millisekunden).
Aber nicht nur bei der Geschwindigkeit soll 6G die Vorgänger ausstechen. Auch bei der Architektur haben die Ingenieure wieder viel vor. Konnte 5G z.B. nur entweder richtig schnell Datenübertragen oder schnell reagieren, soll 6G bald beides kombiniert können. Auch Virtualisierung und Edge Computing rückt weiter in den Fokus. Ebenso wie eine nochmals bessere Eignung für autonome Fahrzeugsteuerung, Robotik und das Internet der Dinge. Kurzum: Die Vernetzung- und Vernetzungsmöglichkeiten dürften abermals auf eine ganz neue Stufe gestellt werden.
Fakt ist auch bereits: Für 6G werden wieder neue Frequenzbänder erschlossen. Im Gespräch sind Bereiche um 100-300 GHz. 5G funkt vorrangig noch im Sub-6GHz Bereich und soll in naher Zukunft hierzulande auch erstmals auf mmWave betrieben werden. Also so im Spektralbereich von 25-70 GHz. Das verschärft aber das Reichweitenproblem abermals. LTE funkt z.B. 10-15 Kilometer auf niedrigen Bändern um 0,7-0,8 MHz. In den Städten kommt auch mal bis zu 2,6 GHz zum Einsatz. Doch bereits bei 25 GHz beträgt die Reichweiter weniger als bei einem WLAN-Hotspot zuhause. 6G-Zellen müssten dann also fast an jeder Laterne hängen…
Für private Nutzer dürfte aber LTE und 5G noch viele Jahre vollkommen ausreichen. Schon heute haben die meisten an ihrem Smartphone mehr Internetleistung in MBit als Zuhause per DSL/Glasfaser. Mit noch besseren 5G-Netzen steigt die Performance nochmals deutlich an – echte Anwendungen für mehr als 100 MBit am Smartphone gibt es aber bis heute nicht, geschweige denn von mehreren GBit/s. Verbraucher können sich also erstmal gemütlich zurücklehnen.