Nachdem man bei 5G keine Vorreiterrolle einnehmen konnte, möchte die USA dies nun bei dem Nachfolgestandard besser machen und eine Führungsrolle bei 6G übernehmen.

USA wollen aufholen

Die USA streben eine Führungsrolle beim Aufbau von 6G an. Hierfür hat sich die US-Regierung am 21. April 2023 mit hochrangigen Managern und Wissenschaftlern getroffen. Das zentrale Thema war die Diskussion und Erarbeitung von Strategien für den Aufbau von 6G sowie das Ziehen von Schlüssen aus der Einführung des Mobilfunkstandards 5G. Das Ziel sei es, die „Führungsrolle der USA in einem Sektor zu behaupten“ berichtet CNN unter Berufung auf Regierungsangaben. Weiter heißt es: „Es ist zwingend erforderlich, dass wir uns frühzeitig mit diesen Themen befassen.“

„China hat seinem Telekommunikationssektor wirklich Priorität eingeräumt (…) und ich denke, das haben wir vielleicht nicht“, äußerte sich ein hochrangiger Regierungsvertreter gegenüber CNN vor der Konferenz. Nun wolle man die Lehren aus dem Start des aktuellen Mobilfunkstandards 5G zur Bedeutung einer frühzeitigen Beteiligung und Resilienz ziehen, heißt es weiter. Die Erkenntnisse sollen dann auf die Entwicklung eines 6G-Netzwerks angewendet werden, um Leistung, Zugänglichkeit und Sicherheit zu optimierten.

Mängel im Bereich Radio

Weder bei 5G, noch beim Nachfolger 6G hat die USA derzeit eine Führungsposition inne. Bereits seit Jahren wird über einen ersten Entwurf zu 6G gesprochen. Ein Start ist nicht vor 2030 denkbar, da die neue Generation noch in der Forschungsphase sei, sagte Eric Hardouin, Director bei den Orange Labs (France Telecom), am 10. November 2021 bei der Branchenveranstaltung One6G Summit 2021. „Technologisch disruptiv kann 6G möglicherweise im Terahertz-Spektrum bei 100 GHz bis 3 THz, bei Funksensorik und Bildgebung oder Zero-Energy-Endgeräten sein“, erklärte Hardouin damals.

Im Kernbereich Radio hat die USA derzeit keinerlei nationale Mobilfunkausrüster aufzuweisen, was sich dringend ändern soll. Im Bereich Core ist man aufgrund der massiven Sanktionen der USA gegen chinesische Anbieter hingegen bereits recht gut aufgestellt. Auch der Bereich Open RAN wird größtenteils von den USA beherrscht und ist auf Seiten der Hardware abhängig von Intel. Dessen x86-Technik liegt fast allen Servern zugrunde. Dazu setzen alle Open-RAN-Systeme auf die US-Cloud-Anbieter wie Amazon Web Services, Google Cloud Platform oder Microsoft Azure.

Wissenswertes zum Thema:

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